Wenn wir von Mindset sprechen, meinen wir unsere Mentalität, Denkweise oder Haltung. Wie wir diese beeinflussen und optimal für uns nutzen können, schauen wir uns heute mal an. Unterteilen lässt sich unsere Denkweise nämlich oft in „Growth Mindset“ und „Fixed Mindset“.
Im Kindesalter sind wir neugierig und abenteuerlustig. Alles muss ausprobiert werden und nichts scheint uns zu schwierig zu sein. Nicht nur körperlich sind wir am Wachsen, sondern auch unsere Mentalität ist in dieser Lebensphase voll und ganz auf Wachstum aus. Und das ist auch richtig und wichtig so, denn nur durch Ausprobieren lernen wir so unsere Grenzen kennen.
Wachsen wir aus dieser Mentalität raus?
Ja und nein, zum einen lässt sich sagen, dass wir im Alter eher dazu neigen, alles zu hinterfragen und an uns selbst zu zweifeln. Während wir uns früher keine Gedanken um Rückschläge gemacht haben, haben wir jetzt Angst davor und halten uns lieber zurück. Diese Einstellung kann auch durch negativen Erfahrungen aus Erziehung oder dem allgemeinen Umfeld entstehen. Wir probieren uns nicht mehr so viel aus, bleiben lieber in unserer Komfortzone und stehen Herausforderungen eher kritisch gegenüber. Allerdings kann man sich diese Mentalität auch wieder zurückholen!
Growth Mindset - Wachstum im Alltag
Zunächst einmal zur Begriffserklärung: Wenn wir von Growth Mindset sprechen, meinen wir damit die Überzeugung, sich in jedem Bereich weiterentwickeln zu können, wenn man genug trainiert, arbeitet oder lernt. Menschen mit dieser Einstellung haben ein dynamisches Selbstbild, sind wissbegierig, streben nach Erfolg und danach ihre Fähigkeiten auszubauen. Sie haben zudem keine Angst vor Fehlern, weil sie wissen, dass sie daraus lernen können.
Fixed Mindset - Angst vor Neuem
Im Gegensatz dazu steht das Fixed Mindset, ein statisches, festgefahrenes Selbstbild. Diese Menschen haben Angst vor Rückschlägen, fürchten sich vor negativen Meinungen anderer oder sehen ihre Intelligenz meist als angeboren und unveränderbar und trauen sich nicht, sich auch neuen Herausforderungen zu stellen. Außerdem wird hier oftmals nicht der eigene Erfolg, sondern das Lob anderer angestrebt. Wenn sie ein Erfolgserlebnis haben, führen sie dieses nicht auf ihr eigenes Können zurück, sondern auf äußere Umstände, z.B. sei die Aufgabe zu leicht gewesen usw.
Schauen wir uns beide mal in einer Gegenüberstellung an:
Growth Mindset:
- „Wenn ich etwas will, kann ich es auch erreichen.“
- „Herausforderungen nehme ich gerne an.“
- „Aus Fehlern kann ich lernen.“
- „Erfolg anderer inspiriert mich.“
- „Mein eigener Erfolg geht Hand in Hand mit meiner Anstrengung.“
- “Ich kann das NOCH nicht.”
Fixed Mindset:
- „Wenn ich etwas jetzt nicht kann, werde ich es auch nie erreichen.“
- „Herausforderungen lehne ich eher ab.“
- „Wenn ich Fehler mache, habe ich versagt.“
- „Meine Talente bestimmen meinen Erfolg.“
- „Die Erfolge anderer schüchtern mich ein.“
- „Egal wie sehr ich mich anstrenge, ich werde es NIE schaffen.“
Wachstumsmentalität zurückholen - Tipps
Wenn Du jetzt erkannt hast, dass Du eher zu den Menschen mit einem Fixed Mindset gehörst, habe ich gute Nachrichten für Dich: Du kannst Dein Mindset verändern! Dass das natürlich nicht von heute auf morgen geht sollte klar sein, aber hier haben wir ein paar Tipps, die Dir auf diesem Weg helfen können.
1. Stelle dich den Herausforderungen: Oftmals hilft es, nicht so lange über etwas nachzudenken. Wenn Du das nächste mal vor einer Entscheidung stehst, kannst Du versuchen, einfach schnell und ohne große Abwägungen zu entscheiden. Das gilt für den Anfang natürlich erstmal nur für kleinere Entscheidungen, wie z.B. das nächste Urlaubsziel. Mit jeder angenommenen Herausforderung wächst Du über Dich hinaus!
2. Komfortzone verlassen: Ähnlich wie der vorherige Tipp gilt auch hier, sich dem Ungewohnten zu stellen. Wir alle haben unsere Komfortzone und alles was außerhalb davon liegt, mögen wir einfach nicht gerne. Aber woher wissen wir das, wenn wir es vielleicht noch gar nicht ausprobiert haben?
3. Finde die richtigen Leute: Auf diesem Weg ist es essentiell, dass Du Dich mit Familie und Freunden umgibst, die Dich unterstützen und nicht klein halten.
4. Dein persönliches „Warum“: Wenn es mal etwas aussichtsloser scheint, kann es hilfreich sein, sich an den Ausgangspunkt, an das „Warum“ zu erinnern. Habe immer vor Augen, was Dein Ziel auf dieser Reise ist und was Du erreichen willst.
5. Visualisierung: Notiere Dir Deine Ziele und Wünsche, z.B. auf einem Vision Board. So kannst du dich täglich daran erinnern und bleibst motiviert. Das kannst Du auch in Form von motivierenden Sprüchen, Affirmationen oder Bildern gestalten.
6. Es braucht Geduld: Du wirst nicht gleich alle Deine Ziele erreichen, manche Dinge brauchen Zeit und auch mehrere Anläufe. Wichtig ist, dass Du nicht aufgibst und weiter am Ball bleibst. Auch hier könnten Dir positive Affirmationen helfen!
7. Verantwortung übernehmen: Auch wenn Du äußere Einflüsse, Tiefschläge oder anderes vielleicht nicht bestimmen kannst, sollte dir dennoch bewusst sein, dass Du für Dein Denken und Dein Handeln verantwortlich bist. Und das unabhängig von äußeren Gegebenheiten.
8. Aus Fehlern lernen: Du musst lernen, wie Du mit Rückschlägen umgehst und dass Fehler nichts sind, wovor man Angst haben muss. Schlägst Du einen falschen Weg ein, weißt Du, dass Du in Zukunft anders abbiegen musst. Fehler sind Deine Helfer, die Dich wieder auf die richtige Spur bringen können, wenn du es nur zulässt.
9. Erfolge feiern: Jeder noch so kleine Erfolg sollte gefeiert werden! Egal wie klein die Schritte auch sind, solange sie in die richtige Richtung gehen, solltest Du Dich über sie freuen.
Was lernen wir daraus?
Um uns im Leben weiterentwickeln zu können, egal ob beruflich oder privat, müssen wir offen für Neues sein und uns ausprobieren. Nur mit der richtigen Einstellung können wir genau das erreichen. Dass wir dabei auch mal Rückschläge erleben, darf uns trotzdem nicht vom Weg abbringen.