Nach der Prüfung ist vor der Prüfung

Wie Du Prüfungsnachbereitung optimal für Dich nutzen kannst

Wer sich nach der Prüfung direkt zurücklehnt und denkt, dass die Arbeit getan sei, könnte einen fatalen Fehler machen und damit eine wertvolle Lernmöglichkeit verpassen. Denn Prüfungen sind nicht nur eine Momentaufnahme Deines Wissens, sondern Du kannst durch die richtige Prüfungsnachbereitung daraus nachhaltig lernen. In diesem Beitrag erkläre ich Dir Schritt für Schritt, wie Du nach Dich nach der Prüfung schon auf die nächste vorbereiten kannst.

Schritt 1: Reflexion der Prüfung

Direkt nach der Prüfung solltest Du die Zeit nutzen, Dich direkt nochmal mit den Inhalten der Prüfung auseinanderzusetzen und Deine Antworten zu den Aufgaben zu reflektieren. Du kannst auch versuchen, Deine eigenen Leistungen anschließend zu bewerten und für Dich einzuschätzen, wie zufrieden Du mit Deiner Prüfungsleistung bist. Genauso kannst Du auch die abgefragten Themen reflektieren und schauen, wie es mit Deiner eigenen Vorbereitung übereingestimmt hat. Andere Faktoren, beispielsweise Dein Zeitmanagement, solltest Du auch in Deiner Reflektion beachten.

Frage Dich, ob Du genügend Zeit für alle Aufgaben gehabt hast oder gab es im Nachhinein doch Zeitdruck? Was möchtest Du beim nächsten Mal anders machen?

Schritt 2: Fehleranalyse

Jetzt kannst Du Dich damit beschäftigen, was Du konkret falsch gemacht hast bzw. beim nächsten Mal besser machen möchtest. Hier kannst Du Dir gezielt folgende Fragen stellen:

• War das Verständnis des Themas unzureichend? (inhaltlich)
• Habe ich etwas überlesen oder falsch eingeordnet? (Flüchtigkeitsfehler)
• Konnte ich eine Aufgabe nicht fertigstellen oder habe ich mich mit einer Aufgabe zu lange aufgehalten? (Zeitmangel)
• Habe ich die Aufgabenstellung falsch verstanden? (Interpretationsfehler)

Schritt 3: Reflexion des Lernprozesses

Nachdem Du Deine Prüfung analysiert hast, solltest Du überlegen, ob Deine Vorbereitung effizient war. Auch dabei kannst Du Dir Fragen zur Selbstreflexion stellen, wie beispielsweise folgende:

• Habe ich früh genug angefangen zu lernen?
• Welche Lernmethoden habe ich genutzt und waren sie effektiv?
• Habe ich ausreichend Übungsaufgaben bearbeitet?
• War meine Zeiteinteilung gut?
• Habe ich mich gezielt auf Prüfungsfragen vorbereitet oder nur allgemein gelernt?

Diese Reflexion hilft Dir nämlich, Deinen Lernprozess kontinuierlich zu verbessern.

Schritt 4: neue Strategie entwickeln

Basierend auf dieser Analyse kannst Du nun konkrete Maßnahmen für Deine nächste Prüfungsvorbereitung festlegen. Du kannst beispielsweise mal andere Lernmethoden ausprobieren oder neue Methoden für besserer Zeitmanagement integrieren. Dazu kannst Du Dir z. B. einen Lernplan mit fest geplanten Wiederholungszeiten erstellen, Dir realistische Tagesziele setzen und (ganz wichtig!) Last-Minute-Lernen vermeiden. Das Ziel hier ist, Deine persönliche Prüfungsstrategie zu verbessern. In der Prüfungssituation solltest Du Dir also unbedingt jede Aufgabenstellung genau durchlesen und mit leichteren Aufgaben starten, um Sicherheit zu gewinnen. Zudem ist es wichtig, ausreichend Zeit für die Kontrolle deiner Antworten einzuplanen.

Gutes Zeitmanagement ist also nicht nur in der Vorbereitungsphase, sondern auch in der Prüfung selbst sehr wichtig, um einen klaren Kopf zu behalten. Wer geordnet und ruhig an die Prüfung herangeht macht weniger Flüchtigkeitsfehler und hat am Ende auch mehr Zeit für eine abschließenden Kontrolle.

Schritt 5: Nachbesprechung mit Kommilitonen

Ebenso kann es auch hilfreich sein, nach der Prüfung in den Austausch mit Dozierenden oder Kommiliton*innen zu gehen. Das Feedback kannst Du dann auch für zukünftige Prüfungen nutzen. Setze Dich also nach der Prüfung mit Deinen Kommiliton*innen zusammen oder bitte Deinen Dozierenden um ein Gespräch, falls Du Fragen zu der Prüfung hast.

Schritt 6: Langfristige Wissenssicherung

Für die langfristige Wissenssicherung solltest Du alles Gelernte unbedingt regelmäßig wiederholen. Dafür kannst Du z. B. wichtige Konzepte regelmäßig wiederholen oder deine Notizen ab und an wieder durchgehen. Auch das Thema Prüfungsangst ist in diesem Zusammenhang zu beachten, weil dieser zusätzliche Stress enormen Einfluss auf Deine Prüfungsvorbereitung haben kann. Stehst Du nämlich schon vor der Prüfung permanent unter Strom, kannst Du Dich nicht nur schlechter konzentrieren, sondern vergisst das Gelernte auch gleich wieder viel schneller.

Wer mit starker Prüfungsangst zu kämpfen hat, sollte bei diesem Beitrag einmal vorbeischauen!

Fazit:

Die Prüfungsnachbereitung ist ein essenzieller Teil des Lernprozesses. Durch eine gründliche Analyse Deiner Fehler, eine Reflexion Deines Lernverhaltens und gezielte Verbesserungen kannst Du nicht nur Deine Noten steigern, sondern auch nachhaltiges Wissen aufbauen. Der wichtigste Punkt ist, dass Du nicht nur „abhakst“, sondern aktiv aus jeder Prüfung lernst.

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Emma Risch
Ich schreibe seit September 2023 für das EHV Online Magazin Beiträge rund um die Themen Fernstudium und Online-Weiterbildung. Privat bin ich ein echter Bücherwurm und liebe es meine Freizeit mit guten Büchern zu verbringen. In Zukunft möchte ich Kommunikationswissenschaften studieren, da mich der Kommunikations- und Medienbereich begeistert.