Medienkompetenz 101

06 Mrz Medienkompetenz 101

Mit steigendem Alter sinkt die digitale Nachrichtenkompetenz deutlich.

 

Das zieht auch die generelle Frage nach sich, wie wir Fachwissen rund um das Thema Medienkompetenz am besten an alle Generationen weitergeben. Wenn wir also von Medienkompetenz sprechen, meinen wir nicht immer nur den Umgang mit diesen, sondern auch viel öfter die Gefahr die mit ihnen einhergeht: Das Erkennen von Falsch- und Desinformationen.

Fake News erkennen

Gerade in Zeiten der Digitalisierung wird es immer wichtiger, gezielt Fake News zu erkennen. Denn diejenigen die diese verbreiten werden immer kreativer – es ist längst out, nur einfache Texte mit falschen Informationen in die Welt zu setzen. Aktuell werden ganze Videos oder Audiodateien von augenscheinlich „echten“ Nachrichtensprechern veröffentlicht.

Wie erreicht man die Menschen?

Aber wie erreicht man die Menschen? Schüler*innen könnten durch die Aufnahme von Medien- und Informationskompetenz in den Lehrplan direkt erreicht werden, sodass sie dieser Bildungserfahrung kaum entgehen können. Für Erwachsene gestaltet sich dieses Bildungsangebot jedoch deutlich schwerer. Denn hier ist man mehr oder weniger auf Freiwilligkeit angewiesen. Das setzt jedoch voraus, dass die Mehrheit sich hier schon der Gefahr von viralen Falschmeldungen bewusst ist.

Die richtige Herausforderung besteht aber darin möglichst gute, einfach verständliche und leicht zugängliche Informationen bereitzustellen.

Natürlich gibt es auch viele Menschen, die mit Überzeugung sagen, dass sie selbst in der Lage sind, Fake News zu identifizieren. Es ist und bleibt aber ein gesellschaftliches und generationsübergreifendes Problem, denn es gibt genügend Gründe warum diese Falschmeldungen so gut funktionieren. Sie emotionalisieren, machen wütend, ängstlich oder traurig. Sie knüpfen an bestehende gesellschaftliche Themen an, die sowieso schon heftig diskutiert werden.

Verschiedene Angebote für unterschiedliche Zielgruppen

Gerade ältere Generationen sind davon betroffen, sprich verbreiten Fake News häufiger. Gestreut wird von Erwachsenen auf Plattformen wie Facebook, Twitter und Co. . Die Jüngeren profitieren  hier vom frühen Kontakt, dem erlernten Umgang mit Medien und den entsprechenden Erfahrungen.

Ein diverses Publikum lässt sich über Rundfunk oder Fernsehen erreichen, aber auch in Zeitungen oder Onlinemedien. Mit Blick auf neuartige Apps im Social Media Kosmos kann man durchaus von der jüngeren Generation lernen, die damit als alltägliche Selbstverständlichkeit aufwachsen.

Checkliste für eure Medienkompetenz

  1. Medienwissen und Medialitätsbewusstsein: Unter welchen Bedingungen darf ich Bilder veröffentlichen, welche Inhalte darf ich verbreiten?
  2. Medienspezifische Nutzungsmuster: Welcher Mechanismus steckt hinter der jeweiligen Plattform und wer nutzt welches Medium?
  3. Medienbezogene Genussfähigkeit: Medien als Unterstützung sehen und Vorteile darin erkennen
  4. Medienbezogene Kritikfähigkeit: Meinungen zu Medien und deren Inhalten bilden und diese auch kritisch hinterfragen
  5. Produktive Partizipationsmuster: Wissen, wie man Medieninhalte gestaltet und welche Möglichkeiten es gibt, um sich selbst einbringen zu können
  6. Anschlusskommunikation: Medien im realen Leben reflektieren und durch den Austausch Verständnis und Kompetenz weiterentwickeln

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass so ein Lernprozess keine Einbahnstraße sein sollte, sondern beide Seiten im Austausch von den jeweiligen Erfahrungen und Perspektiven profitieren. Medienkompetenz ist ein Prozess, denn man lernt über und mit den Medien ständig dazu.

Emma Risch

Autorin und Social Media Managerin beim EHV seit 2023